Eine von acht Frauen erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brustkrebs – was uns zeigt, wie wichtig Fachärzte auf diesem Gebiet sind, so zum Beispiel Anushka. Die Chirurgin für Brustrekonstruktion erzählt, wie es sich anfühlt, so vielen Frauen zu helfen, und was die Arbeit für das Wohlbefinden anderer für ihr eigenes Wohlbefinden bedeutet.
„Frauen mit Brustkrebs haben keine Wahl – sie müssen sich schwierigen Behandlungen unterziehen. Diese verändern ihren Körper und ihr Leben, und ich versuche, einen Teil davon wiederherzustellen. Meine Arbeit ist für mich eine Mischung aus Wissenschaft und Kunst. Ich bediene mich der Medizin, um Krebs zu behandeln. Doch hat sie hier auch etwas Künstlerisches, da man mit ihrer Hilfe die natürliche Form des Körpers wiederherstellt.
Auch die psychologische Unterstützung macht einen großen Teil meiner Arbeit aus. Ich berate Frauen, wenn sie ihre Diagnose erhalten. Im Laufe der Zeit sind große Veränderungen an ihnen zu spüren. 2015 habe ich eine Stiftung zur Unterstützung junger Frauen mit Brustkrebs gegründet. Das ist notwendig, denn sie haben ganz andere Probleme als ältere Frauen: Einige haben nie Kinder bekommen, andere haben sehr kleine Kinder, manche sind erst ganz kurz in einer Beziehung. Ihre Erkrankung wirkt sich auf ihr Selbstbild, ihre Sexualität und ihr emotionales Wohlbefinden oftmals anders aus.
Ich glaube, Ärzte sind dafür bekannt, nicht viel Zeit für sich selbst und ihr eigenes Wohlbefinden zu haben. Das fordert seinen Tribut. Manchmal operiere ich von acht Uhr morgens bis neun Uhr abends in einem Operationssaal. Das trocknet die Haut aus, sodass sich meine tägliche Arbeit auf meine Haut auswirkt. Ich liebe es, nach einem langen Arbeitstag aus der Dusche zu kommen und eine schöne Creme aufzutragen. Ich glaube wirklich, dass die Versorgung mit Feuchtigkeit wichtig für die eigene Fürsorge ist – nicht nur, um sich nach einem langen Tag etwas Gutes zu tun, sondern auch, um den eigenen Körper kennenzulernen.